Kunstprojekte "Salto-Rückwärts" und "trans*gesund?"
„Salto-Rückwärts“ – Premiere beim Deutschen Psychosomatikkongress 2024!
Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr erstmalig eine Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten von Masterstudierenden der Kunsttherapie (HfWU) und von Studierenden des Masters Arts and Community der HKS Ottersberg präsentieren können.
Die Ausstellung präsentiert neben Video-Installationen auch freistehende Installationen im Foyer und „treppenhaus-übergreifend“ in der Weite der Etagen. Die Werke greifen unser Thema Voll-Kraft-Los künstlerisch auf und spielen verbindend mit Tiefe und Größe des Mottos.
Seien Sie gespannt, spüren Sie nach und machen Sie den Salto rückwärts während des Kongresses inmitten der Kunst.
Das Booklet zur Ausstellung ist hier bereits verfügbar und kann vor Ort in Berlin käuflich erworben werden.
Wir freuen uns, Sie auf der öffentlichen Vernissage am Mittwoch im Rahmen des Get-togethers begrüßen zu dürfen.
Junge Künstler*innen der Hochschule für Künste im Sozialen (HKS), Ottersberg und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen, sind dem Thema des DKPM/DGPM Kongress 2024: Voll-Kraft-Los. Körper und Psyche in beschleunigten Zeiten gefolgt. Sie setzen sich aus verschiedensten Impulsen, soziologischen und psychologischen Perspektiven mit diesem auseinander und befragen größere gesellschaftliche Herausforderungen der Gegenwart. Verbindend ist die Suche, das Aufspüren und Erkunden bedeutsamer Schnittstellen von Kunst und Gesundheit.
Gegensätze im emotionalen Erleben prägen unseren Alltag und erfordern viel KRAFT in einer Welt voller Möglichkeiten. Den eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Erwartungen in gesellschaftlichen Räumen, der eigenen Selbstoptimierung gerecht zu werden, führen zu Überforderungen und Ohnmachtsgefühlen. Wirkliche Verbundenheit, Resonanz und Neugier bleiben dann schnell auf der Strecke, obwohl genau diese unser soziales Sinnerleben entfachen und entfalten lassen.
Die Künstler*innen schärfen durch und mit ihren Arbeiten den Blick auf diese kaum beschreibbaren Dynamiken. Sie dokumentieren individuelle Zugänge und Aspekte einer künstlerischen Auseinandersetzung und Reflexion mit diesen. Sie nutzen hierfür ästhetische Ausdrucksweisen und Erlebnisse, die entschleunigen oder beschleunigen können, die Gegensätze und Richtungswechsel hervorheben und transparent machen.
Das Spielerische und Künstlerische im Umgang mit schwierigen Situationen und existenziellen Erfahrungen, sorgt für Leichtigkeit und Facettenreichtum im Begegnen von individuellen Bedürfnissen mit Pflicht, Verantwortung und gewöhnlichen Alltagsstress.
Auf der Suche nach Antworten entfalteten sich eine Fülle an Fragen, wie beispielsweise:
Was löst Über- und Unterforderungen aus oder was macht eine Krise mit mir, mit uns? Welches Tempo ist mein eigenes, welches Tempo ist gefordert? Wie wertvoll sind biografische Blickwechsel, Prozesse der Visualisierung, Überschreibung und Verfremdung? In wie weit kann uns das Bewusstsein für Menschen mit Beeinträchtigung helfen, Notwendigkeit und Bedarfe besser zu formulieren? Was bedeutet Work Live Balance für uns? Was bewirken Social Media und digitale Kommunikation im Gegensatz zur physischen Präsenz? Wie erleben wir uns und andere in Stille?
Die Ausstellung zeigt eine Vielfalt an wunderbaren Ideen zum Thema Voll-Kraft-Los, die in künstlerisch mediale Arbeiten und Installationen übersetzt wurden.
„trans*gesund?“
Bedürfnisse, Bedarfe, Barrieren – Fotoausstellung zu Trans* Menschen im Gesundheitssystem
In der Gesundheitsversorgung stehen Trans*Personen häufig vor Barrieren. Steve Egler, Pflegefachexperte an der LVR-Universitätsklinik Essen, beobachtet und beforscht diese Probleme in unserem Arbeitsalltag. Die binäre heteronormative Geschlechterordnung Mann/Frau führt immer noch dazu, dass viele Menschen nicht ins (Gesundheits-)System passen – oder das System nicht zu diesen Menschen passt. Herausforderungen beginnen mit der Anrede und den benutzten Personalpronomen. Bei der Behandlungsdokumentation geht es weiter, wenn die Software nur zwei Geschlechter kennt. Und in welchem Zimmer werden Trans* Personen im Krankenhaus untergebracht?
Die Ausstellung in der Thematik Gesundheit und Sozialraum beschäftigt sich u. a. mit der binären Geschlechterordnung und deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Trans* Menschen. So entstand „trans*gesund?“, ein partizipatives Projekt, in das mit Hilfe der PhotoVoice-Methode Erfahrungen von Co-Forschenden aus der Trans*Community einflossen. So werden konkret die Positionen der Menschen dargestellt, die es betrifft.
Auf dem Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist diese Ausstellung zu sehen, in deren Rahmen Fotos aus dem Projekt gezeigt und die Bedürfnisse und Bedarfe von Trans* Personen beleuchtet werden. Wir hoffen einen Beitrag dazu zu leisten, Achtsamkeit auf die Situation von Trans* Personen in der Gesellschaft und im Gesundheitswesen zu lenken.