Pflegeprogamm auf dem Kongress 2025

Als Verband psychosomatisch Pflegender Deutschlands e. V. (PsoPD) freuen wir uns sehr, die Arbeit unseres Verbandes auf dem Deutschen Psychosomatikkongress 2025 vorstellen zu können.
Unsere Ziele:
- Qualifizierung neuer Mitarbeiter*innen
- Entwicklung eines Curriculums als Grundlage für eine eigene Fachweiterbildung der psychosomatischen Pflege
- Starke Stimme für wichtige Themen der psychosomatischen Pflege „Personalausstattung“
- Interessensvertretung unserer Berufsgruppe
- Eigene Identität der psychosomatischen Pflege in verschiedenen psychosomatischen Behandlungssettings
- Vernetzung mit medizinischen und therapeutischen Verbänden
Bei Interesse an unserem Verband, dem Wunsch, bei uns mitzuwirken, uns zu unterstützen oder unsere Arbeit kennenzulernen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf und besuchen Sie uns online unter www.psopd.de.
Programm
Donnerstag, 13. März:
08:45 – 10:15 Uhr
Beziehung zu sich selbst und Anderen stärken: Bezugspflegegespräche mit Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung
Dieser Vortrag richtet sich vor allem an berufserfahrene Pflegekräfte in der Arbeit mit komplex traumatisierten Menschen und dissoziativer Identitätsstörung. Er gibt Impulse zur Gestaltung von Bezugspflegegesprächen im Rahmen einer stationären oder tagesklinischen Behandlung. Oftmals fällt es den Betroffenen schwer, eigene Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen oder gar zu benennen. Der Vertrauensaufbau zu anderen Menschen ist dadurch und aufgrund von schlechten Erfahrungen erschwert.
Welche Rahmenbedingungen und welche Art von Beziehungsangebot können dabei helfen, langsamen Zugang zu sich und Anderen zu finden und somit Schritte hin zu mehr innerer und äußerer Sicherheit zu gehen?
Referent*innen: Sandra Stimpel
______________________________________________________
10:30 – 12:00 Uhr
„Hunde als Verkuppler“ – Tiergestützte Interventionen in der Psychosomatischen Versorgung
Innerhalb dieses interaktiven Vortrags werden Ihnen Basics und Herausforderungen der Tiergestützten Interventionen aufgezeigt, praxisrelevante Interventionsbeispiele vorgestellt, sowie Möglichkeiten der Implementierung vorgeschlagen. Der Vortrag bietet eine optimale Möglichkeit, aus den verschiedenen Gesichtspunkten einer Fachkraft für Tiergestützte Therapie, einer Stationsleitung und eines Hundetrainers, Pro und Contra der Tiergestützten Interventionen zu beleuchten und diskutieren.
Referent*innen: Lena Seibel, A. Kaltschmidt
______________________________________________________
13:30 – 15:00 Uhr
Fachweiterbildung psychosomatische Pflege
Vorträge
- Entwicklung einer Fachweiterbildung für psychosomatische Pflegefachpersonen – Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung
S. Hummel, Y. Ortmeier - Entwicklung einer Fachweiterbildung für psychosomatische Pflegefachpersonen – Vorstellung eines ersten Entwurfs des Curriculums
S. Hummel, Y. Ortmeier
Weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen finden Sie im detaillierten Programm.
______________________________________________________
15:30 – 17:00 Uhr
Zwischen Vertrauen und Vorurteilen – Psychische Gesundheit von LGBTIAQ + Patient*innen Wie wir die Beziehung zu queeren Patient*innen fördern können
Die psychosomatische Versorgung von LGBTIAQ+-Patient*innen ist oft ein Balanceakt zwischen Vertrauen und Vorurteilen. Trotz wachsender Akzeptanz und Sensibilisierung in der Gesellschaft begegnen queere Menschen im Gesundheitswesen immer noch Barrieren, Missverständnissen und Vorurteilen – oft unbewusst, aber dennoch mit tiefgreifenden Auswirkungen auf ihr psychisches Wohlbefinden. In meinem Vortrag möchte ich Einblicke geben, wie wir durch gezielte Maßnahmen, Verständnis und Offenheit die Beziehung zu unseren queeren Patient*innen stärken können. Gemeinsam erkunden wir, welche Bedürfnisse diese Patientengruppe hat, welche Barrieren den Zugang zur Versorgung erschweren und wie wir durch eine kultursensible, wertschätzende Haltung nicht nur das Vertrauen fördern, sondern auch ihre psychische Gesundheit nachhaltig unterstützen können.
Referent*innen: Steve Egler
______________________________________________________
17:15 – 18:45 Uhr
Resilienz: dein Weg zur Inneren Stärken
Was ist Resilienz? Die 7 Säulen der Resilienz kennenlernen. In unserer heutigen, medialen Zeit wird es immer wichtiger, uns vor Überlastung, Depression und Burnout zu schützen. Stress beginnt im Kopf – Achtsamkeit auch! Darum ist es wichtig, Stresskompetenz gezielt aufzubauen. Um widerstandsfähiger den Alltag zu bewältigen, müssen wir dafür individuelle Fähigkeiten entwickeln. Dies geschieht über Achtsamkeitstraining, Atemtherapie, Dankbarkeitsübung, Gedankenstopp, positive Psychologie, Wohlbefindenstherapie, Waldbaden und vieles mehr. Hier erhalten Pflegende konkrete Motivationsübungen.
Referent*innen: Martine Bachhuber, Kerstin Ammelounx
___________________________________________________________________________________________________________________________________
Freitag, 14. März:
08:30 – 11:30 Uhr
Improvisationstheater
„Krise als Chance“, „Bewahren oder verändern“, „Selbstoptimierung“, hier und da eine kleine Statistik, „Wissen to go“, noch schnell ein Tutorial konsumieren, auf Instagram ein paar Storys posten und verfolgen, „Lebensbalance“, überall wird gemanagt und auch romantisiert, „Tools anwenden“, teils völlig sinnfreie Wortneuschöpfungen, Coaches coachen, „Entgrenzung“, „Achtsamkeit“ und und und…
Unser Arbeitsalltag wird zunehmend heftig überflutet und überreizt. Orientierung sucht man leider häufig vergebens. Was heute richtig ist, wird bereits morgen zumindest hinterfragt. Wem und in was kann man vertrauen, bin ich noch „up to Date“, genüge ich überhaupt noch den Erwartungen und Anforderungen, habe ich die richtigen Interventionen parat, bin ich dem Stress gewachsen, was ist als Pflegekraft meine Rolle, wo sind Möglichkeiten und wo sind die Grenzen?
Das alles passiert nicht nur einfach so, vielmehr sind wir ein Teil dessen, haben uns bewusst oder aus gewissen Nöten, Sorgen oder Notwendigkeiten dafür entschieden, wir jagen den Dingen hinterher oder versuchen uns abzugrenzen oder verabscheuen das gar. Zwangsläufig entsteht ein Spannungsfeld, welches unsere Beziehungen auf den Prüfstand stellt und Authentizität verloren geht.
In diesem Workshop kommen wir gemeinsam raus aus dem Denken, raus aus dem Intellekt und tauchen ein in eine Welt der Intuition, der Kreativität und der Emotionen. Erlebbar wird, dass sich etwas verändern lässt und wie sich genau diese Veränderungen anfühlen. Das gelingt auf wohltuende, humorvolle, ernsthafte, gefühlsbetonte Art und Weise mit Hilfe des Theaterspiels.
Improvisationstheater und Kommunikationstheater erlauben es uns an Horizonte und darüber hinaus zu gehen, uns zu wagen, uns zu reflektieren und dadurch aufzubrechen in neue gelingende Beziehungen.
Die eingebrachten Beziehungsthemen der Teilnehmer werden aufgegriffen, bearbeitet und im besten Fall Konflikte aus dem beruflichen Kontext aufgelöst.
Vorhang auf…
Referent*innen: Michael Riedel
______________________________________________________
11:45 – 14:45 Uhr
Umgang mit Grenzverletzung – Bedeutung der Vorhaltung eines interdisziplinären Präventionsschulungskonzeptes
Psychosoziale Institutionen sind Orte, an denen das Miteinander von Patienten, Angehörigen und Mitarbeitenden im Fokus steht. Die eigenen Grenzen und die Grenzen Anderer zu achten ist unabdingbar, weil: Was nicht untersagt wird, ist erlaubt – die Annahme, dass Grenzen existieren, reicht vielfältig nicht aus. Mitarbeitende sowie Patienten und Angehörige benötigen klare Konzepte, „Richtlinien“, welche grundlegenden Anforderungen im Miteinander aufzeigen. Worüber nicht gesprochen wird, kann nicht geurteilt werden –die Annahme, dass Grenzen nicht überschritten werden, weil diese nicht kommuniziert werden, lässt Grenzüberschreitungen vor aller Augen zu. Regelmäßige interdisziplinäre Meetings zum Therapieverlauf verhindern Intransparenz sowie Macht- und Fehlverhalten.
Professionalität – durch eine gemeinsame Teilhabe und outcomeorientierte Versorgungsstruktur stärken und schützen sich Mitarbeitende interprofessionell und begegnen sich auf Augenhöhe.
Die Prävention von Grenzverletzungen ist eine fortwährende und mehrdimensionale Aufgabe. Das große Ziel, Grenzverletzungen zu verhindern, ist schon vom Grundsatz her ein Ideal, das (wahrscheinlich) nie erreichbar sein wird und dennoch immer angestrebt werden sollte.“ (Schleu, 2021, S. 369)
Der Workshop dient dem Erfahrungstausch sowie der interaktiven Kenntnisvermittlung aus Heidelberger Sicht im Rahmen der Erarbeitung von Präventions- und Schulungsmaßnahmen, in der interprofessionellen Zusammenarbeit unter den Annahmen:
Grenzverletzungen passieren unabsichtlich und aus einer fachlichen und/oder persönlichen Unzulänglichkeit/Unkenntnis. Entscheidend für die Bewertung des grenzverletzenden Verhaltens ist das Erleben der betroffenen Person.
Übergriffiges Verhalten passiert nicht zufällig und ist eine Missachtung der sprachlichen und körperlich gezeigten, abwehrenden Reaktion der betroffenen Person.
Die Zielgruppe des Workshops sind Führungskräfte, Pflegefachkräfte, Ärzte, Psychologen, Fach- und Spezialtherapeuten sowie Sozialarbeiter und Physio-/Bewegungstherapeuten.
Inhaltliche Topics
Definitionen, Bestpractice, Prävention, Grenzverletzungen, Machtmissbrauch, Manipulation, Schulungs- und Fortbildungskonzept
Referent*innen: Jacqueline Fröhlich
Die Räume, in denen die Sessions stattfinden, finden Sie im detallierten Programm.
Der Tag der psychosomatischen Pflege findet im Harnack-Haus, Raum Lynen statt.
Das Harnack-Haus befindet sich vier Gehminuten (300 m) vom Henry-Ford-Bau entfernt.
Bitte beachten Sie, dass der Ausschank von Warm- und Kaltgetränken für Kongressteilnehmende im Henry-Ford-Bau erfolgt.
